• Jürgen Kaschube schrieb am 25.01.2023 um 14:28 Uhr:

    Eine gerade Anzahl ist in Mitarbeiterbefragungen methodisch nicht gerechtfertigt – daher argumentieren wir vehement dagegen. Die Argumentation für gerade Anzahl an Antwortalternativen speist sich aus dem Gedanken, dass Menschen eine Tendenz zur Mitte bei der Beantwortung hätten oder man sie zur Entscheidung zwingen müsse. Dies ist bei ‚normalen‘ psychologischen oder soziologischen Befragungen dann tatsächlich der Fall, wenn unter Zwangsbedingungen irrelevante oder nicht direkt sinnhafte Fragen dargeboten werden (also meistens bei persönlichkeitsorientierten oder einstellungsorientierten Fragen).
    Bei Mitarbeiterbefragungen wollen die Beschäftigten explizit möglichst genau und differenziert antworten – ein Ausweichen in die Mitte aus Unentschiedenheit gibt es nicht, da die Beantwortung freiwillig erfolgt. Die Mitte wird dann genutzt, wenn sie sowohl positive als auch negative Beispiele in der Erinnerung haben. Fehlt hier die Mitte, führt dies zu Reaktanz und leider zu schlechterer Beantwortung bzw. Abbruch der Befragung. Wir gehen also von einer besseren Datenqualität bei einer ungeraden Anzahl aus. Sieben Stufen ohne Nutzung einer ‚0‘ ist die optimale Abstufung. Alle größeren Abstufungen sind leider zu differenziert und provozieren Zufallsbeantwortungen (wie zum Beispiel bei 0 bis 10 beim Net Promoter Score).

Auf diese Frage antworten

Ihre Antwort wird von einem Moderator überprüft, bevor sie auf der Website erscheint.